19 April, 2024

Die erste IPad-Klasse Pinnebergs

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Apple-Kuchen, Apple-Saft und Apple-Plätzchen - Am 13.12.16 war es endlich soweit! Die 21 Kinder der Klasse 8b sollten ihre langersehnten IPads bekommen. Dafür hatten sich die Schüler eine        IPad-Empfangsfeier der besonderen Art ausgedacht, um den großen Gewinn vom Verlag shz und der Sparkasse Südholstein würdigend entgegenzunehmen. In dem reichlich Apple-geschmückten Klassenzimmer konnten sich die Sponsoren über nette Gespräche, eine von zwei Schülern präsentierte Dankesrede, Kaffee und eine von einem Schüler produzierte Apple-Präsentation erfreuen.

IPad-Klasse

Bis die IPads Air 2 ihren Weg in die Klasse 8b gefunden hatten, bedurfte es jedoch einiges an Vorarbeit. Die Klasse musste sich einem Wettbewerb für alle Pinneberger Schulen stellen, ein IPad/Medienkonzept verfassen und eine überzeugende Bewerbung schreiben. Doch die Mühe hatte sich gelohnt. Nun ist die Klasse 8b der Gugs die erste offizielle IPad-Klasse in Pinneberg und durchläuft gerade eine Testphase zum Thema Tabletnutzung in der Schule.


 

 

Unterrichtliche Praxis in der IPad-Klasse – Bericht der Klassenlehrerin

Im Allgemeinen:

Wir sind eine 21 starke I-Klasse mit 5 I-Kindern der Förderschwerpunkte „Lernen“ und „Geistige Entwicklung“. Zudem haben wir zwei DAZ-Schüler. Das Niveau ist durchmischt, die Lernatmosphäre sehr angenehm. Die Kinder in ihrer bunten Vielfalt respektieren sich.

Seit Januar 2017 arbeiten wir nun regelmäßig mit den I-Pads in Deutsch, Weltkunde, Kunst und Nawi. Gleich zu Beginn der Arbeit mit den I-Pads haben wir eine offizielle I-Pad-Stunde ins Leben gerufen, in der Methoden und die Nutzung der Apps gelernt werden. Ebenso haben wir einen Mediendienst eingeführt, der sich um Aufbau des Beamers und Ein- u. Austeilen der I-Pads etc. kümmert. Wir besitzen einen eigenen W-LAN-Router, womit eine ständige Internetverbindung gewährleistet ist. Wir haben eine gemeinsame Apple-ID und speichern unsere Materialien in dropbox, von der wir über einen PC Ausdrucke machen.


 

Einige Beispiele aus der Praxis:

Wir trainieren regelmäßig den Umgang mit best. Apps, die als Werkzeug für Präsentationen und Schreibaufgaben dienen. Z.B. Pages, Keynote, I-Movie und simple mind. Das MindMap-Werkzeug wird bspw. auch im Kunstunterricht rege benutzt. In Deutsch dürfen die Kinder selbst entscheiden, ob sie ihre Texte lieber per Hand oder per I-Pad schreiben. Besonders gut finden bspw. die I-Kinder die Englisch-Apps, mit denen auch unsere geistig behinderten Kinder ein wenig Englisch lernen. Für die I-Kinder und eingeschränkten Leser sind die Bedienungshilfen Gold wert und die Möglichkeit Anwendungen etc. zu beschränken, lässt uns die Nutzung mit den I-Pads gut kontrollieren. Unsere Daz-Schüler lernen mit dem I-Pad Deutsch und bereiten teils auch Präsentationen in ihrer Sprache mit Übersetzung vor. Besonders gut gelungen sind die Image-Videos über die GuGs, die die Kinder mit I-Movie selbst hergestellt haben. Grundsätzlich ist die Konzentration bei der Arbeit mit den          I-Pads bemerkenswert :o). Die Motivation großartig.

In der letzten Vorhabenwoche zum Thema „Vorbereitung auf die Projektprüfung in Klasse 9 – Arbeit an einem Mini-Projekt zum Thema Wasser“ arbeiteten wir noch intensiver mit den I-Pads, die auch für Prozessdokumentation sehr praktisch waren.

Einige Kinder machten ein Lernvideo, andere eine Präsentation. Viele machten Fotos ihrer Arbeitsschritte und recherchierten ergänzend zu den Büchern zu ihrem Thema. Alle nutzten das I-Pad zum Erstellen ihrer Projektmappe. Die neuste App war in der Projektwoche eine Grafik-App, mit der ein Deckblatt erstellt werden konnte.

Bei schönem Wetter sitzen die Kinder ebenso gerne draußen und arbeiten dort. Mit Erlaubnis der Eltern darf das Tablet zur Weiterarbeit an Aufgaben auch mit nach Hause genommen werden. Bisher gehen die Kinder der Klasse 8b sehr verantwortungsvoll mit all diesen Möglichkeiten um.


 

Aber: Nicht alles läuft perfekt

Leider haben wir auch Nachteile bzw. Stolpersteine erkannt. Schwierig ist es, ohne dropbox Ausdrucke zu machen, da wir keinen W-LAN-Drucker haben. Der Zwischenschritt ist etw. umständlich. Ebenso mögen nicht alle Kinder auf dem I-Pad tippen. Wir bemühen uns nun um Tastaturen. Das Speichern von Daten auf dropbox ist eine gute Lösung, aber zur Datenübertragung auch etw. umständlich, einige Schüler hätten gerne einen USB-Anschluss ;o). Aber diese kleinen Nachteile sind nicht der Rede wert. Im Großen und Ganzen ist das I-Pad gut in den Unterricht integriert und eine hervorragende und motivierende Ergänzung zum „analogen Lernen“.


 

Links und Quellen

Fotoserie des Pinneberger Tageblattes

Konzept zur IPad-Nutzung